Verbandsliga Männer

OHC Bernstadt – HSV Dresden II 24:28 (14:16)

Um es eigentlich auf den Nenner zu bringen: „In der Summe zu viel, im Ergebnis zu wenig.“ Der OHC Bernstadt verliert gegen den Tabellenvierten aus der Landeshauptstadt verdient, weil er in der Summe zu viel „hausgemachte Fehler“ an den Tag legt. Und die Gäste diese Geschenke gnadenlos annehmen und ausnutzen. Die höchste Niederlage der Saison ist es für die „Erdachsen“ und man sitzt im Erdgeschoss der Liga fest. Nicht im Keller, aber doch ungemütlich unten. Mit einer konzentrierten Leistung wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber so richtig „ausgeschlafen“ wirkten die wenigsten. „Man ist eben keine 20 mehr.“ würde mir jetzt Hannes sagen. Und dann kannst Du gegen eine „Highspeedtruppe“ aus Dresden nicht bestehen. Man wusste um die extrem offensive Abwehr der Gäste. Gefühlt eine 3:3 Deckung spielen die dort. Wollen den Gegner sofort zu Fehlern zwingen. Ja, es geht aber auch, dieses System zu überwinden. So, wie es der OHC am Anfang praktiziert. Die Bank „fightet“ mit. Unsere Abwehr ist „hellwach“ und vorne treffen wir. Zuerst Stefan, dann Luis, dann Steve. Die offensive Deckung können wir mehrfach aushebeln. Vor allem ein Luis Kahle ist mit dem großzügigen Freiraum sehr angenehm überrascht. Er wirft in der 7.Minute mit dem 5:3 für den OHC bereits seinen dritten Treffer. Aber Dresden ist sehr flexibel, spielt eine unheimlich schnelle erste Welle. Ich komme als Sprecher kaum mit dem Nennen der Torschützen hinterher. Georg trifft, auch Steve zum zweiten Male. Schön rausgespielt. 7:6. Die letzte Führung in der 11.Minute. Dann treten die ersten „black outs“ in der Konzentrationen ein. Einfachste Bälle werden „saumäßig“ gepasst oder gefangen. Oder eben nicht gefangen. Luis muss zudem mit einer Handverletzung runter. Und wieder so eine sch… Angriffsüberlegung in doppelter Überzahl. Das hatte man doch GLASKLAR gezeigt bekommen, wie man dann mit und in Ruhe das final zu Ende spielt. Aber aus einem 7:10 wird eine 10:10, weil sich ein Tony Ulbrich an beste Tage erinnert und auch so vollendet und auch Karl trifft. Zudem agiert die Abwehr nun energischer (Danny Burkhardt, Karl) und zwingt die Gäste zu Fehlern. Aber der HSV enteilt wieder mit 3 Toren. Die Abwehr wird regelrecht überlaufen. Dresden geht mit ungeheurem Tempo in die finalen Schnittstellen und trifft. Im Gegensatz zu uns. Unsere Angriffe sind allenfalls Bemühungen. Mir fehlt genau dieses Tempo im letzten Bereich. Ein „Durch oder 7m“. Dresden ist wieder drei weg (10:13). ABER: auch der OHC hat eine gute Bank. Falko Böhmer, in letzter Zeit sehr glücklos, kann sich mehrfach toll durchsetzten und trifft genau so wie Curd, der zum 14:14 einnetzt. Ja Maki, dass weiß er selbst, dass solch ein Zuspätkommen in der Abwehr eine 2 Minuten nach sich zieht. Und so gehen die Gäste mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine. 14:16. Das sind im Handball keine Welten…wenn man dann den Hebel umlegen kann und mit 200 Zuschauern im Rücken (vielen Dank für Euer Kommen) die Halle zum Bersten bringt. Das gelingt am besten, wenn der Torwart gut hält und vorne man die Dinger eiskalt ein kegelt. Teil 1 gelingt, weil der OHC mit Lucas Plociennik einen Top Mann zwischen den Pfosten hat. Teil 2… Bei 39:08 wirft Falko Böhmer das ERSTE Tor für die Erdachsen in der zweiten Halbzeit. Zum 15:20. Diese riesigen Chancen davor (7m, freier Konter) werden gnadenlos vergeigt. Dort verliert man das Spiel vermutlich endgültig. Dort gibt es keinerlei Hebel zum Umlegen. Aber wieder der agile Falko Böhmer und der nimmermüde Steve lassen den OHC wieder rankommen. Das gibt nochmals einige Chancen. In der hitzigen Arena werden die Schiedsrichter Wendt und Ziesche doch arg gefordert. Beide Trainer monieren lauthals Fehlentscheidungen, welche aber bei genauerer Betrachtung keine waren. Zumeist nicht. Der OHC hat nochmals die Chancen zum „Rankommen“. Wieder den 7m verdonnert, dazu höchst unnötige 2 Minuten gegen uns lassen die Gäste schon frühzeitig erkennen, dass sie als Sieger vom Platz gehen werden. Wie es gehen kann, wenn man geduldig und klug spielt, zeigen dann Falko und Tony. Immer wieder auf dieselbe Art und Weise wird der Wurf von Tony gesucht. Und der findet ein jedes Mal den perfekten Abschluss. Das geht bei uns seit Jahren nur über rechts. Weiß der Kuckuck, warum nicht über links. Ein gewisser Oli Marschke wurde dort immer wieder in Szene gesetzt…  Steve rannte, den Ball fordernd, an seinem Kreis auf und ab. Auch wenn man über die eine oder andere Szene sich austauschen kann… in der Verbandsliga zählen 60 volle, 60 engagierte, 60 konzentrierte Minuten. Ansonsten ist man immer mit 2,3 Toren zum Schluss im Hintertreffen. Und weiß eigentlich nicht warum. Morgen spielen die zwei Mannschaften gegeneinander, gegen welche wir in den nächsten 14 Tagen antreten. Pulsnitz und der ESV Lok Dresden. Beide Partien für den OHC auswärts. Aber das sollte eher ein Ansporn sein. Will man nicht mit einem sehr ungemütlichen Gefühl in die Adventszeit gehen, muss man den eigentlich akzeptablen Leistungen auch Taten bzw. Punkte folgen lassen. Ein Maki, bei dem man bei seiner Verletzung das Schlimmste vermuten musste, kam mir noch humpelnd aber schon sichtlich erleichtert entgegen. „Bis Mittwoch zum Training.“  Ich werde am Sonntag einen wahren Galopp hinlegen (müssen). Mit meinem Vater bin ich um 11 Uhr schon in Dresden, um beim Bergsteigerchor Kurt Schlosser unter anderem das „la montanara“ zu genießen. „Hörst du denn nicht das Lied der Berge…“ Männer, auf zu neuen Gipfeln. Es gilt in den nächsten Spielen. Ausgeschlafen und hellwach, konzentriert und fokussiert. Und irgendwie werde ich 16 Uhr in Pulsnitz sein. Mit Euch. wir.gemeinsam.OHCfamilie. Euer Alex 11.11.2023

Der OHC Bernstadt mit:

Tom Seidel, Lucas Plociennik, Falko Böhmer(4), Stefan Deutschländer(1), Steve Höhne(3), Karl Bundtke(1), Tony Ulbrich(6), Danny Ulbrich, Alexander Paul, Markolf Janeck(1), Georg Katzer(1), Danny Burkhardt(2), Luis Kahle(5), Curd Mautsch(1)

Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld, Willi Bräuer