Verbandsliga Männer
OHC Bernstadt – SG Pirna/Heidenau II 25:23(13:11)
Materiell technische Sicherstellung: Rotwein, meine Hieroglyphen im Buch, mein PC (der mich gerade geärgert hat und ich die erste Seite nochmals schreiben muss) und eine Unmenge an Gedanken, welche ich zu Papier bringen will. Der OHC hat eine energiereiche und spannungsgeladene Partie für sich entschieden. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel aber eben auch vor dem aktuellen Spiel. Sehr „mäßige“ Rahmenbedingungen. Tausende Leute in Kemnitz oder Herrnhut, dazu Herbstferien in Sachsen und ein tolles Wetter. Ein großes Dankeschön an die knapp 100 Zuschauer, welche dennoch den Weg zum Nachholspiel in der Verbandsliga in die Pließnitztalhalle fanden. Das erste Spiel war Mitte/Ende August angesetzt. Wer macht denn so was? Naja, und in den Herbstferien… bei beiden Teams fehlten ein paar Spieler. Aber wir reden hier von Pirna. Die 1.Männer spielt zwei höhere Klassen und auch der Nachwuchs ist exzellent besetzt. Der eine oder andere hat also schon höherklassig gespielt als Verbandsliga. Aber gut, nachdem Schiedsrichterbeobachter Ralph Tacke zweimal in seinem Kalender nachgeschaut hatte und als einziges Auto-Kennzeichen eines von Aue (vom Schneeberger Schiri Gespann Polster und Zipplies-Polster) auf dem Parkplatz entdeckte… es ging doch los. Beide Teams begannen mit einem hohen Tempo. Hannes Schneider eröffnete den Torreigen, vergab aber auch kurze Zeit später zum 2:0. Die Gäste machten es besser und hatten mit Maximilian Hartmann (insgesamt 5 Treffer) und Marian Bergmann, welcher achtmal traf, eine passende Antwort. Tony Ulbrich machte zwei Buden zum 3:3. Beide Torleute sahen bis dato keinen Stich. Das änderte sich, als wir den ersten 7m nicht verwandelt bekommen und Luis auch noch zwei Minuten runter muss. 4:7. Die Gäste sind eiskalt bei der Verwertung. Gegen Riesa wurde aus einem 4:4 auch ein 4:7… vierzehn Tage her. Es schien vieles gleich. Der Gästetorwart muss doch „blaue Oberschenkel“ von unseren Würfen bekommen haben…So viele Fehlwürfe. Aber nein, dieses Mal nicht. Aber wir fangen uns, zeigen Kampfesmoral. Unglaublich präzise werden in den Folgeminuten die Angriffe eingeleitet – und abgeschlossen. Klasse Aktionen von Curd Mautsch, Willi Bräuer oder Luis Kahle. Das können selbst die agilen Gäste nicht verteidigen. 8:7. Das reicht dann dem Gästecoach Lukas Baase und er zückt „grün“. Ah ja, zu erwähnen… wir können nur Unterzahl… Böhm macht alles richtig zum 9:8, die Gäste spielen danach fast zwei Minuten in doppelter Unterzahl und „gewinnen diese 2 Minuten mit 1:0.“ Echt jetzt? Alles offen. WAS FÜR EIN PASS von Luis auf Hannes (alias Messer, alias Hansi) Schneider…10:9. Die Halle bebt. Böhm gibt die Kommandos. Unverzichtbar für dieses Team, das sich nun weiter steigert. Stefan und Steve sind in der Abwehr nicht zu bezwingen. Und Sebastian Thomas, der Lukas im Tor ersetzt, hält den ersten 7m. Die Halle ist schon sehr laut. Und Erwin reagiert am schnellsten und bringt die-erste-3-Tore Führung zum 13:10. Die Abwehr ist super agil, variiert ihre Konterstöße und bringt so die Gäste immer wieder aus dem Tritt. Das ist auch der Tenor zur Halbzeit in der Kabine. Abwehr top, nach vorn fehlt es an Kaltschnäuzigkeit, fehlender Übersicht oder man will den Ball nochmals prallen lassen (intern). Der OHC agiert (eigentlich völlig atypisch für ihn) nach der Pause hellwach. Mein Gott, Luis Kahle… dieser Bewegungsablauf ist kaum zu stoppen. Toby Ronneberger knallt ihn in den Kasten. Und hinten baut sich ein „Löbauer Berg“ auf. Oberlausitzer Granit eben… Gestatten: Sebastian Thomas, letzter aus einer erfolgreichen Löbauer Handball-Dynastie. Der bewegt sich GENAU richtig im Tor und bringt die Gäste nun in arge Verzweiflung. Später erzählte mir Peer Graffunder von den Gästen (ein feiner Sportsmann), dass Bernstadt diesen Sieg mehr wollte und der Torwart doch etliche blaue Flecke haben müsse von den Würfen… Man oft the Match. Willi Bräuer ist als Kapitän unglaublich. Mit welcher Energie er die Lücken sucht und findet… Willi, alles gesagt zum Oktoberfest. Das Team ist hochkonzentriert, spricht permanent miteinander. Es gab (für mich als Laien) eine Szene, die keine verstand: Niklas Waller verwirft deutlich und knallt beim „Landeanflug“ auf Steve seine Schulter… 2 Minuten für unseren Kreisläufer. Wir führen mit fünf Toren Unterschied (18:13 durch einen herrlichen Abschluss von Georg Katzer) und bekommen (weil es Böhm auch noch „hackt“) zwei mal zwei Minuten. Das überstehen wir noch, weil Tony und Luis treffen. Aber insgesamt schadet uns diese Unruhe. 20:16 durch eine Energieleistung von Luis. Dann beginnt das große Leiden, das große Zittern. Eigentlich alles beim alten…nur wir verwerten die teilweise toll herausgespielten Chancen nicht mehr. Vier Chancen – null Tore. Die Gäste sind mit 20:19 „dran“. Trainer Torsten Katzer agiert. Hannes Schneider „reißt“ einen 7m und Luis trifft. 21:19. Und Böhm mit herrlich einstudierter Szene zum 22:20. Dann kommt es vielleicht zum „ultimo ratio“. Der sehr stark agierende Maximilian Hartmann verkürzt und kassiert kurzzeitig später nach einem „Kommentar“ zur Schiedsrichterin 2 Minuten. Dennoch werfen die Gäste den Ausgleich. Gleich zweimal kann Marian Bergmann erfolgreich einnetzen. 22:22. Nach vorn können aber Curd, Willi und Hannes in einem irren Tempo „den Sack zumachen“. Dass der letzte 7m dann nicht mehr drin ist stört zumindest die Gastgeber nicht. Alle wissen, dass dieser Sieg, diese zwei Punkte eminent wichtig sind. Schon im Dezember beginnt die Rückrunde – auf dem Sonnenstein in Pirna. Bis dahin stehen noch einige Spiele an. Nächste Woche geht es im Pokal am Sonntag in Bautzen gegen HVO Cunewalde II, bevor es eine Woche später beim Tabellenzweiten in Radebeul um weitere Punkte geht. Das ist aber alles „Schnee von morgen“. Wir genießen den Augenblick mit 6:4 Punkten und Platz 6 in der Tabelle. Erden, ruhig bleiben. Das wurde mir in mehreren Gesprächen im Nachgang auch bestätigt. Wir sind Oberlausitzer. Danke an alle für diesen tollen Nachmittag. Am morgigen Sonntag unterstützen wir den FSV Kemnitz beim Fußball beim Sachsenpokal gegen Glauchau. David gegen Goliath… wer gewann da eigentlich? (grins) Danke für diesen tollen Nachmittag. wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex
Der OHC Bernstadt mit:
Lucas Plociennik, Sebastian Thomas, Falko Böhmer(2), Stefan Deutschländer, Willi Bräuer(5), Steve Höhne, Tony Ulbrich(3), Erwin Möse(2), Georg Katzer(1), Laurens Marschke, Toby Ronneberger(1), Luis Kahle(5), Curd Mautsch(3), Hannes Schneider(3)
Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld