Verbandsliga Männer
OHC Bernstadt – SC Riesa 20:32 (8:16)
Auf der Heimfahrt musste ich nochmals nachschauen. Echt, da steht die Anwurfszeit 18.00 Uhr auf dem Plakat auf dem Markt. Es war der „finale Punkt“ eines äußerst gebrauchten Nachmittags, der locker in jeder Sendung von „Pleiten, Pech und Pannen“ Spitzenwerte erzielen würde. Man kann gegen den Spitzenreiter sicherlich auch zu Hause verlieren und nach vier Spielen haben wir 4:4 Punkte. Wir wussten um die vielen Schwierigkeiten zu Beginn der Saison. Und um es hier mal deutlich zu schreiben: das Publikum sah es heute genauso. Und ein Großteil spendete trotz der hohen Niederlage den Spieler und Verantwortlichen Applaus. Das „Aber“ bedarf einer internen Aufarbeitung, wie man sich hat teilweise so abschlachten lassen. Und nun schaue ich in die „große Glaskugel“…. Riesa war so zeitig vor Ort, dass sie sich die leckeren Nudeln von Manu haben schmecken lassen… oder bei der technischen Besprechung sagte der Mannschaftsleiter Andreas Rost aus Riesa, dass sie ihr eigenes „Select“ mit haben. Sicherlich fehlten zur letzten siegreichen Partie in Pulsnitz 5 Spieler, dazu mehreren Verletzte und einige der heute eingesetzten hatten schon gestern ihre Knochen im Spiel gegen Sagar hingehalten. Oder, um es mit Conni Böhme, der gemeinsam mit Andreas Juhrsch sehr souverän die Partie leitete, zu sagen: „Heute war nicht so dolle. Passiert, Mund abwischen und weiter. Ihr in Bernstadt seid so ein geiler familiären Verein“. Er komme auch gern wieder. Das hoffe ich auch für die treuen Fans, welche heute wie ich gelitten haben. In einem Spiel, das sehr schwer zu beschreiben ist. Zum Spiel: Erwin macht nach wenigen Sekunden das 1:0, Stefan verwandelt per 7m zum 2:1. Die Abwehr agiert variabel und hinten kann sich Justin mehrfach auszeichnen. Bis zu einem 4:4 gegen die körperlich dominanten Gäste, aus der mit Malte Morstein noch ein Spieler herausragte, sieht das auch ganz gut aus. Aber… durch die Bank weg stimmen die Laufwege nicht, wird sich zu sehr auf den jungen Erwin Möse als finalen Schützen fokussiert und ganz böse: „wir hatten das „schlechtere Select“. In einer nicht zu beschreibenden Dimension kommen simple Pässe nicht an oder können Bälle nicht gefangen werden. Längst hat sich Riesa darauf eingestellt. Abgefangene Bälle sind „in null Komma nix“ vorn und zumeist in unserem Tor. Vom 4:4 auf 4:8. Das erschlägt alle und „greift tief ins Gehirn“. Selbst unseren technisch versiertesten Spielern gelingt faktisch nichts und Riesa kommt „aus dem feiern“ gar nicht mehr raus. Selbst in Unterzahl können sie Konter eiskalt verwerten. Wir bekommen den Ball in den 6 m² nicht mehr unter und die Rubrik „Pech“ hatte am heutigen Nachmittag einen ganz gehörigen Teil. Mehrfach knallen Bälle in OHC Angriffen an Latte und Pfosten… und landen in konstanter „Boshaftigkeit“ beim Gegner. Das gleiche gilt bei abgewehrten Erstparaden der gut haltenden Justin Tröger und Sebastian Thomas. Das war doch teilweise irre, wie diese Bälle dann eigentlich IMMER zum Gegner prallten. In dieser Fülle habe ich das so noch nie gesehen. Und Riesa, die mit einem gesunden Respekt an die Pließnitz kamen, bejubelten jede Aktion und wurden immer „größer“. Sie waren heute in jedem Belangen besser: Handlungsschneller, vorausschauender, giftiger. Und die Chemie stimmte bei ihnen. Das sagte mir auch Luis nach dem Spiel. Er selbst, der seit April erst seit fünftes Spiel absolvierte und diverse Verletzungen und Erkrankungen noch lange nicht überwunden hat, war so das Sinnbild für diese junge, glücklose und völlig verunsicherte Truppe. Und nochmals. Das sah auch das Publikum. Es gibt solche Tage. Ich selbst konnte zur Halbzeitpause nichts dem Publikum erzählen. Und auch nichts aufschreiben. Ich war genauso „baff“ wie alle anderen. Es geht, und das wundert eigentlich keinen mehr, in Hälfte zwei genauso weiter: Basti hält zweimal glänzend und die Abpraller kommen wieder zum Gegner – obwohl genügend „Blaue“ schon da sind. 10:22. Es sind heute Einzelaktionen, welche das Publikum beklatscht. Stefan setzt sich mehrfach durch und netzt ein, Laurens trifft sehr schön doppelt, Danny ist vor dem Tor sehr sicher im Abschluss, Luis kann von vier Würfen drei verwandeln, Hannes Schneider setzt sich genauso energisch durch wie Hannes Höhne. Beide treffen. Justin pariert mehrere Würfe, darunter auch einen 7m. Schön anzusehen und mit Beifall vom treuen Publikum bedacht. In der Summe natürlich viel zu wenig gegen eine Truppe aus Riesa, die einen Sahnetag erwischten und abgezockt die sich ergebenen Chancen nutzten. Das haben sie alle gesehen… die 15.00 Uhr in der Halle waren. So, sacken lassen. Am 3.Oktober beim größten sächsischen Oktoberfest in Kemnitz mit „K“ gibt es Feldhandball und am 12.Oktober wird das Nachholepunktspiel zu Hause gegen Pirna/Heidenau II ausgetragen. Forca OHC! wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex
Der OHC Bernstadt mit:
Justin Tröger, Sebastian Thomas, Falko Böhmer, Stefan Deutschländer(4), Steve Höhne, Tom Ronneberger(1), Danny Ulbrich(4), Erwin Möse(3), Hannes Höhne(1), Markolf Janeck(1), Laurens Marschke(2), Luis Kahle(3), Hannes Schneider(1)
Team:
Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld