Verbandsliga Männer

HSV 1923 Pulsnitz  – OHC Bernstadt 26:26 (12:11)

Exakt 26 Sekunden vor der Schlusssirene nimmt Cheftrainer Torsten Katzer seine letzte Auszeit. Seine Mannen führen mit einem Tor und scheinen ein Spiel umgebogen zu haben, was lange hin und her wogte. Es war an Spannung, an Dramatik nicht zu überbieten. Und endet mit einer Tragik. Dazu später mehr. Nach der Niederlage zu Hause gegen den HSV Dresden wollten die Gäste gegen Pulsnitz zu Punkten kommen. Ja, das war schon ambitioniert, da die Latte an Ausfällen schon vor der Partie enorme Züge annahm. Willi, Maki, Luis verletzt, Falko nicht da. Der OHC gefällt in der gut gefüllte Halle und setzt mit Stefan das erste Zeichen zum 0:1. Alexander Paul bekommt der Gastgeber zu Beginn gar nicht in den Griff und beim 3:4 macht „Ali“ schon seinen dritten Treffer. Dann muss Steve raus. Der Daumen wird rund und dick. Keine Chance zum Weiterspielen. Das Spiel des OHC wird zunehmend behäbiger, schwerfälliger, ideen- und konzeptlos. Eine unglaubliche Anzahl an simplen technischen Fehler von einem Großteil der Spieler lässt die Gastgeber auf 8:5 davonziehen. Selbst in doppelter Überzahl „können wir einen Fehlpass spielen“. Es ist nicht zum Aushalten. HYPERNERVÖS. Georg macht den 7m rein, auch Stefan kann sich durchsetzen. 8:7. Wieder ran. Ohne einen Norman Jacobi, der schon jetzt Glanzpunkte im Tor setzt, wären die Gastgeber weiter als das 11:7 weg, welches bei der 19.Minute aufblinkt. Ja, Danny Burkhardt kann es doch, auch Georg ist erfolgreich. Ach du Sch…. Curd wird klassisch ausgehebelt und donnert mit voller Wucht auf sein Schulterblatt. Ein Weiterspielen des agilen Linksaußen ist nicht mehr möglich. Das kann doch alles nicht wahr sein. Nach dem 12:9 der Gastgeber (in Unterzahl) können sich die Gäste nochmals aufraffen und mit dem auffällig spielenden Danny Burkhardt und einem wuchtigen Wurf ins Eck durch Georg können wir zumindest den Anschluss zur Halbzeit erzielen. Aber mit Handball hatte das nicht so viel zu tun… Es krachte regelrecht in der Kabine. Eine 1.Halbzeit zum Abhaken… Es könnte, es kann, es muss eigentlich nur besser werden. Der OHC wirkt präsenter. Auch wenn Laurens seiner ersten freien Wurf noch verzieht… Unsere Nummer 15 agiert ziemlich clever, macht zwei Buden am Stück und ist auch in der Abwehr sehr konzentriert. Ein klares Plus. Das hat Ali leider nicht. Seine Würfe sind zu dem Zeitpunkt nicht die, welche man von ihm kennt. Aber die Abwehr stabilisiert sich. Christoph wirkt deutlich fitter als vor 4-6 Wochen, Karli springt in die Würfe und Norman ist kaum zu überwinden. Wir könnten eigentlich noch weiter weg sein, aber Tony (Pfosten) und Laurens können noch nicht weiter vollenden. Endlich. Karl nimmt sich ein Herz und trifft und bedient wenig später traumhaft Danny, welche gekonnt einnetzt. 14:15. Und wenn auch Georg und Christoph 2 Minuten erhalten: der OHC ist spätestens jetzt auf Temperatur. Die Fans in der Halle sind deutlich lauter für den OHC. Und ein Karl Bundtke macht in doppelter Unterzahl einen Wahnsinnstreffer. Und nun macht ein Tony das Treiben verrückt. Auch in doppelter Unterzahl lässt unser Rechtsaußen drei Dinger einklinken. Einfach nur irre. 16:18 steht es und es beginnt das nächste Zeitfenster. Ali fängt der Konter der Gastgeber ab und haut das Ding ins Netz. Zum 17:19. Aber die Zeitstrafen (jetzt eine für Laurens) sind kaum noch zu kompensieren. Trotz seiner zwei 7m Paraden von Norman können die Gastgeber wieder in Führung zum 21:20 gehen. Noch elf Minuten zu spielen. Karli macht den nächsten Treffer, Auf der anderen Seite kann die Nummer 6 der Gastgeber, Max Ziesche, seine Sprungkraft in Treffer ummünzen. Aber der OHC ist gewillt, sein Spiel jetzt durchzuziehen. Georg hat endlich wieder den Mut gefunden. Tanzt den Gegner aus und vollendet eiskalt. 21:23. Vorentscheidung? Nicht bei diesem Spiel. Zwei, drei ungenaue Pässe, minimale Schwierigkeiten… Es steht 24:23 für den Gastgeber. Das ist doch nicht zu fassen. Zu fassen sind dann auch die Abspiele nicht, welche ein Tony auf Markus, auf Danny spielt. 24:26! Größtenteils in Unterzahl. Noch 70 Sekunden. Wieder macht Max Ziesche den Treffer. Und Norman hält und Alles ist in unserer Hand. Exakt 26 Sekunden vor der Schlusssirene nimmt Cheftrainer Torsten Katzer seine letzte Auszeit. Seine Mannen führen mit einem Tor und scheinen ein Spiel umgebogen zu haben, was lange hin und her wogte. Von der Tribüne aus ist alles so klar…. Alles, alles, alles kannst Du machen. Alles. Aber der Gegner darf nicht mehr an den Ball kommen. Markus übernimmt zehn Sekunden vor der Sirene die Verantwortung, tankt sich durch und scheitert. Der junge, große und kräftige Kerl, der zwei Minuten vorher noch einnetzte und in der Abwehr sehr stark agierte, bringt damit ein Fiasko ins Rollen. Aus einem vermeintlichen Torjubel wird ein Aufschrei und eine Schlusssirene, welche kaum einer noch hört. In dem Versuch, den Konterball abzufangen, verletzt sich Norman schwer im Sprungbereich. Den freien Torwurf vier Sekunden vor Schluss zum Ausgleich verfolgen nur noch die wenigsten Aktiven. Abpfiff. Kein Jubel, gähnendes Entsetzen, eine gespenstige Stille. Noch viele Minuten danach in der Kabine. Da hatte die Rettung den Keeper schon abgeholt. Norman, gute Besserung, eine erfolgreiche OP und eine schnelle Genesung. Schlussendlich eine gerechte Punkteteilung. Und spätestens jetzt, JETZT, müssen die Spieler in die „Puschen“ kommen, welche seit einiger Zeit nicht auf ihrem Level spielen. Es ist völlig Rille, was ihr nach dem Spiel macht. Davor heißt es aber: Alles für den OHC. Es sind noch zwei Spiele bis zur Winterpause. Im Lokschuppen beim ESV Dresden und dann zu Hause gegen die II. von Pirna/Heidenau. Macht es! wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex

Der OHC mit:

Norman Jacobi, Tom Seidel, Curd Mautsch, Stefan Deutschländer(2), Steve Höhne, Christoph Wolff(2), Tony Ulbrich(6), Danny Ulbrich, Alexander Paul(4), Markus Herold(1), Georg Katzer(4), Laurens Marschke(2), Danny Burkhardt(4)

Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld, Willi Bräuer