Verbandsliga Männer

SC Riesa – OHC Bernstadt 33:25 (19:13)

Von den vier Auswärtsspielen, welche das Team in der Rückrunde zu bestreiten hat, ging es am gestrigen Sonnabend nach Riesa. 300 km hin und zurück mit null Punkten und einigen, sich wiederholenden Erkenntnissen. Man kannte den Gegner und in der Kabine gab es eine kleine Videoanalyse. Auch der Kader war mit den Rückkehrern Maki und Karl doch nun schon ordentlich gefüllt. Das Team wirkte konzentriert und dennoch herrschte eine gewisse Grundlockerheit. So, wie der Ali eben in Burkau in den Bus steigt…Nach noch nicht mal vier Minuten steht es 4:0 und so ungefähr alles funktioniert nicht zu Beginn. Nun bin ich mir bewusst, dass der eine oder andere Handballfreund sich das hier durchliest. Und ob ich dadurch taktische Feinheiten verrate. Andererseits ist das den anderen Mannschaften durchaus bekannt. Ja, unser Team ist „zu leicht“ und es fehlen dem einen oder anderen ein paar Zentimeter zum Gardemaß. Das kann man also nur im Verbund lösen, mit aggressiven Vorstößen und einem konsequenten Verschieben in der Abwehr. Das geschah alles nicht in dem Maße, um Riesa zu beeindrucken. Das ärmste Schwein auf der Platte war Tom. Riesa nagelte aus 7-8 Metern die Bälle nur so rein. Ich kann mich an die Hinrunde erinnern, wo wir schon aufgrund dieser Erfahrungen mit einer konsequenten 5:1 begonnen haben… und vorne…? Ja, gibt es eigentlich zwei Varianten. Ali drüber oder mit sauberen Spielzügen den Gegner auseinanderreißen. Beides klappte. Bedingt. Nach dem Anfangsschock fängt sich der OHC. Ali macht, nach zwei Fehlversuchen zu Beginn, seinen ersten von 6 Treffern. Wenn er ordentlich auf Position gebracht wird, gibt es kaum eine Möglichkeit dagegen. So wie bei Riesa mit Lucas Schröber. Und Curd ist mit Sicherheit einer der schnellsten Spieler in der Verbandsliga. Das macht der Junge sehr clever. 6:4 und wir sind drin im Spiel. Und Ali das erste mal raus. Die Unterzahl stört noch nicht besonders. Danny macht ihn super rein. Und Tony zum 8:7 Anschluss. Seinen ersten, und auch einzigen Treffer. Um das mal brachial runter zu brechen: Treffer von außen gelingt nur Gerlach. Das andere sind Kontertore, Abspiele an den Kreis, 7m. Bei der Qualität, die wir eigentlich dort haben. Ein großes Manko gestern. Ali zum 9:8. Die Gäste wechseln den angeschlagenen Lucas Schröber ein. Und gegen diesen Spieler haben wir keine Antwort. Fünf Wurf, fünf Treffer. Riesa setzt sich Stück für Stück ab. Der OHC versucht viel. Er hat auch mehrere Szenen, die in jedem Handballlehrbuch seinen Platz finden würden. Wenn man schnell und sauber spielt, ist Riesa durchaus zu überwinden. Und dann kommen sie wieder… diese Unsauberheiten, diese vermutlich nur von Psychologen erklärbar sind. In Überzahl wissen wir nicht, wo wir den Ball hin spielen sollen. Und kassieren Kontertore. Wann habe ich das letzte Mal ein „Leipzig links rück“ gesehen? Solche einfachen, angesagten, einstudierten Spielzüge. Fahrig, teilweise schlampig werden die Bälle einfach weggeworfen. Und das nutzt Riesa gnadenlos aus. Sechs Tore Rückstand zu Pause. Zu Beginn von Hälfte zwei wandelt sich das Bild zunächst. Mit einer besser agierenden Abwehr kann nun auch Tom glänzen in der Kiste. Und tut dies auch zunehmend. Ja, Willi beißt sich durch. Und Christoph hat den Körper und die Routine am Kreis, um mehrfach dies gekonnt in Szene zu setzten. Ein klares Plus bei ihm. Riesa kommt nicht weiter weg, der OHC ist nun auf Augenhöhe und zwingt dem Gastgeber teilweise sein Spiel auf. Aber das eine verbessert bzw. „abgestellt“… nun kommen andere Baustellen auf die Platte. Also ich habe vier „Innenpfostentreffer“ gezählt. Die dann alle wieder raus gingen. Das ist Pech. Aber unsere Anspiele an den Kreis oder die verworfenen Pässe beim Kontergegenstoß… da hab ich dann aufgehört zu zählen. Das ging auf keine „Kuhhaut“. Da wird nur halbwegs richtig und erfolgreich durchgezogen… Riesa wäre durchaus noch mal in Schwierigkeiten gekommen. Karl bekommt dann rot mit zwei mal zwei Minuten. Ohne Frage ein Foul, aber wenn er „ohrenscheinlich“ über sich selbst meckert (so sah das auch Sportfreund Träger aus Riesa), dann … aber im Handball meckert man nicht. Und das ist auch gut so. In diesen vier Minuten Unterzahl passiert dann eigentlich ein Paradoxon. Völlig befreit „gewinnt man“ diese Unterzahl mit 3:0 Toren und schließt auf 24:20 auf. Die wenigen aber sehr lautstarken Fans des OHC haben eine klare Übermacht auf der Tribüne. Es ist noch eine Viertelstunde zu spielen. Der Gastgeber nimmt die Auszeit. Tom killt mittlerweile fast alles und nach vorn läuft es. Ein kurzes „Aufflammeln“… Wir verfallen leider wieder in den zu Beginn des Textes angesprochenem Spiel. Georg weiß es selber, dass es schon wesentlich bessere Tage gab. Und dann verliert das Team irgendwie (auch irgendwie verständlich) den Glauben an die Sensation. Ein jeder, der Mannschaftssport betrieben hat, kennt diese Situation: bist Du oben, ist der Ball auch drin… Und wir sind derzeit unten. Und müssen weiter und weiter daran arbeiten. Zwei Heimspiele stehen jetzt an. Da gibt es nichts mehr dazu zu sagen. In der Kabine wurde nach Abpfiff viel diskutiert. Umsetzen, das Publikum mitnehmen und zu Schluss feiern. Ihr könnt das Männer…. Wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex

Der OHC Bernstadt mit:

Tom Seidel, Lucas Plociennik, Falko Böhmer, Stefan Deutschländer(2), Willi Bräuer(4), Karl Bundtke(1), Tony Ulbrich(1), Danny Ulbrich(3), Alexander Paul(6), Markolf Janeck, Georg Katzer(1), Danny Burkhardt(1), Christoph Wolff(3), Curd Mautsch(3)

Team: Jens Heinze, Tini Ronneberger, Alexander Klatte