Verbandsliga Männer

TSV 1862 Radeburg – OHC Bernstadt 32:29 (16:13)

Feiner Sportsmann, der Clemens Schütt. Als es „offiziell“ keinen Kartoffelsalat mehr gibt, arrangiert er eine Ausnahme und mein Abendbrot ist gerettet. Nach einem Spiel, welches  von beiden Seiten körperlich aber vor allem fair geführt wurde. Und einen verdienten, weil effizienteren  Gastgeber zum Schluss ausweist. Und da können beide Seiten sicherlich die eine oder andere Szene anders gesehen haben, als es die jungen Schiedsrichterinnen Franziska Bertl und Carolin Maria Meyer schlussendlich bewerteten. Das Ding hat zum Schluss der OHC verloren, weil (Phrasenschwein weit auf) Handball ein Ergebnissport ist und der Gastgeber mehr Tore warf… besser: die Gäste schlichtweg zu wenig. Und viel zu wenig aus seinen üppigen Chancen machten. Punkt. In einem Lernprozess gibt es auch solche Phasen. Für die Entwicklung eigentlich ganz positiv, aber man ärgert sich trotzdem. Ja, Radeburg, super gestartet als Aufsteiger in die Verbandsliga. Tabellendritter mit ein paar starken Ergebnissen. Hatten wir je schon gespielt… doch ein Trainingsspiel war das, als Kekker zwar die Halle aber immer noch nicht den Gegner kannte. Ein paar Infos hatte er sich beschafft. Gut, es ist ja kein Geheimnis, dass fast alle Teams gegen uns etwas mehr körperliche Präsenz aufweisen. Aber „drei Latten“ auf um die 2 Meter im Zentrum…das hatte was. Bei uns gab es wieder eine paar „Spieler Wechsel dich“, aber die Bank nominell voll. In der Paul Tielemann Sporthalle (da würde ich mich über einen Gastgeberkommentar freuen, warum die Halle nach dem Kapitän des Handballweltmeisters der DDR von 1959 und Olympiasiegertrainer von 1980 benannt wurde) gab es zu unserer Verwunderung keinen Hallensprecher. Auch die Zeitstrafen wurden nicht angezeigt. Man musste also aufpassen und rechnen. Sich was ausrechnen wollten auch die Gäste. Trainer Torsten Katzer verwies auf die Stärken der TSV, auf deren Torjäger, auf Eventualitäten. Ruhig, gefasst, und mit viel Bananenpower wollten die Gäste hier bestehen. Der Gastgeber konnte trotz verordneter 5:1 Deckung am Anfang mit 3:1 wegziehen. Da musste sich der Verbund noch finden. Nach vorne wurde zu Beginn gleich 5 Chancen, glasklare Chancen, liegen gelassen. Willi reißt zum 3:2, Luis bedient Gerlach super zum Ausgleich. Nach wenigen Minuten ist der OHC drin. Bis zum 9:9 ist das Spiel völlig offen. Die Abwehr hat sich immer besser eingestellt, Basti bekommt einige zu halten…aber nach vorn. Zu diesem Zeitpunkt kann sich der Gastgeber glücklich schätzen, dass er nicht mit 2,3 Toren hinten liegt. Geburtstagskind Michael Tietze findet jetzt, so Mitte der ersten Halbzeit, immer wieder Lücken und bedient mit tollen Anspielen seine Kollegen. 12:9 gehen die Gastgeber weg. Oder die Deckung agiert Bruchteile zu spät und die „Fackeln“ aus 8, 9 Metern pfeifen ins Netz. Da muss Kekker eingreifen, der Spielfaden ist gerissen. Man merkt eine gewisse Unsicherheit. Willi muss zudem blutend raus und Erwin merkt nach seinem zweiten Versuch, dass der Daumen heute nicht mitspielen will. Der Gastgeber geht auf fünf Tore weg. (15:10) Sven Haberstock hat aber auch einen mächtigen Wumms drauf. Aber… der OHC erfindet sich neu. Georg sicher von der 7m, auch Tony trifft und nochmals Georg. Justin kann den letzten Wurf vereiteln. Nur mit drei Toren hinten. Da ist noch alles möglich. In der Kabine ist es „mucksmäuschenstill“. Nicht, weil die Leistung desaströs ist, sondern weil die Kabinen extrem hellhörig sind. Ja, wir agieren zu langsam, zu unkoordiniert. Wenn die erste Welle nicht klappt, dann fehlt mir persönlich eine klare Ansage, was denn gespielt wird. Im Umkehrschluss: Radeburg kannte uns ja auch nicht…und so hält der OHC erstaunlich mit. Unsere Konter werden schneller ausgespielt…aber eben nur gefühlt die Hälfte verwertet. Ein „Ball führen“, frei durch wird geahndet. Wir bekommen zu wenig Bälle unter, könnten eigentlich schon dran sein. Basti hält jetzt mehrere Bälle. Nur noch 19:17 für den Gastgeber… wir bremsen uns mit einfachen technischen Fehlern selber aus. Und mehreren Pfostentreffern. Der TSV atmet schon, geht aber in Unterzahl wieder auf vier Tore weg (21:17). Es ist dieses unterschwellige „es gibt solche Tage“… Georg wird beim Nachwurf vom 7m deutlich gestoßen und bekommt 2 Minuten wegen „Kopfwurf“. Sechs Tore liegen die Gastgeber nun vorn (26:20). Das sollte eigentlich… ist es nicht. Willi tankt sich durch, Luis macht ihn rein, „Messer Heiko“ trifft. Und Tony…nur noch drei. Und der OHC hat noch Körner. Als Steve Höhne fünf Minuten vor Ende den Anschlusstreffer macht (28:27), ist die blau weiße Fanecke seeeehr laut. Alles ist wieder möglich… wenn man denn treffen würde. Klartext: aus noch verbleibenden sechs tollen Chancen macht der OHC nur 2 Tore. Und das reicht dann eben gegen diese abgezockte Truppe nicht für einen Punktgewinn. Schade. Das ist aber im Sport so. Korrekturmöglichkeit: Sonntag, 17.11.24 um 14.30 Uhr. Da kommt mit Rotation Weißenborn ein Team zu uns in die Pließnitzhalle, gegen welches wir auch noch nicht gespielt haben. Ebenfalls Aufsteiger, liegt Weißenborn, was südlich von Freiberg liegt, auf einen sehr starken 5.Tabellenplatz. Der OHC muss eigentlich nicht so viel verändern. Naja, die Würfe IN die 6m² wären schon ein wesentlicher Bestandteil, dass man den 7.Tabellenplatz behält. Macht es Männer! wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex

Der OHC Bernstadt mit:

Justin Tröger, Sebastian Thomas, Falko Böhmer, Stefan Deutschländer, Willi Bräuer(6), Steve Höhne(1), Tony Ulbrich(3), Danny Ulbrich(2), Erwin Möse, Hannes Höhne, Georg Katzer(8), Laurens Marschke(1), Luis Kahle(6), Hannes Schneider(2)

Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld