Verbandsliga Männer

OHC Bernstadt – Radebeuler HV 30:33 (11:13)

Es war schon erstaunlich, dass trotz des wunderschönen Wetters und oder manch geplanter Frauentagsausflüge doch so an die 150 Zuschauer zum Spiel gegen den Spitzenreiter in die Pließnitztalhalle kamen. Und keiner bereute dieses Kommen, auch wenn, siehe Ergebnis, es zum Schluss nicht gereicht hat für zumindest einen Punkt. Und der wäre möglich gewesen. Besser: der musste zu Schluss eigentlich stehen. Eine Partie auf Augenhöhe von zwei völlig unterschiedlich geprägten Teams. Die Gäste mit einer Wucht an höherklassiger Erfahrung (Kiel, Elbflorenz) und technischer Klasse gegen unsere Erdachsen, die motiviert dem Tabellenführer die Stirn bieten wollten. Das haben sie mehr als redlich gemacht und ich habe länger überlegt, welche Szene ich als das Beispiel herausnehme. Zum Schluss ist es eine Zahl. + 8. Soviel klarer, klarster, frei herausgespielter Torchancen stehen in meiner, natürlich inoffiziellen, Streichliste. Als Mehr für den OHC. Der über weite Strecken eine Sahnepartie abliefert und am Ende sich faktisch selber schlägt. Also mein „man oft the match“ steht zwischen den Pfosten der Gäste. Jens Johann Voigt macht eine bärenstarke Partie und bringt unsere Mannen in schlichte Verzweiflungsarien. Das hab ich ihm auch nach dem Match gesagt. Und mit vielen anderen auch gesprochen. Ein Tim-Philip Jurgeleit ist froh, wenn die Saison zu Ende ist. Meisterschaft wäre schön, der Aufstieg ist kein Thema für die Gäste. Er selbst wechselt dann auf die Bank. Da aber die nächsten Teams von Radeburg und Riesa verloren haben… mal schauen, ob überhaupt einer aufsteigen will. Das ist ja alles kein Thema für uns. Sportfreund Schütz war sehr angetan von der Halle, von der Atmosphäre. Und sie freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Und wir? Ja… wo anfangen? Bis auf eine nominell „verwaiste“ rechte Seite (die zwei Ulbrichs fehlen) und dem nach wie vor angeschlagenen Kapitän Willi Bräuer hat der OHC einen guten Kader zusammen. Und liegt dennoch nach fünf Minuten mit 0:3 hinten. Weil…Nummer 16 im Tor der Gäste zum einen zeigt, dass man schon sehr platziert werfen muss, um den Goalie zu bezwingen und zum anderen die Passgenauigkeit, die technischen Fertigkeiten der Gäste, die sofort Früchte tragen. Regisseur Jurgeleit hat sicher seine besten Zeiten vor zwei Jahrzehnten in der Bundesliga gehabt. Aber so sauber sind seine Anspiele, so temperiert. Aber irgendwann, eben nach sechs, sieben Minuten, ist der OHC „drin“. Aber so was von. Sie lassen einen 4:0 Lauf folgen. Georg Katzer zwischen Genie und Wahnsinn, dazu Curd Mautsch und Tom Ronneberger. 4:3. Spätestens jetzt wissen die Gäste, dass man hier die Punkte nicht „im Vorbei gehen“ holen kann. Aber sie können kontern. Vom Resultat her. Gaaanz ruhig, die Lücke gesucht, erspielt und vollendet. 4:6. Luis trifft noch nicht, auch Patricks Würfe passen noch nicht. Zudem werden zwei Konterwürfe schlecht verwertet. Tom Ronneberger ist auf Rechtsaußen hier wirklich ein Aktivposten. 5:6. Ne, auch die Nummer 3, Christoph Herrmann, können wir nicht wirklich bremsen. Die Abwehr agiert nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr stark. Steve hat ein Privatduell mit Sportfreund Jurgeleit, dass er augenscheinliche gewinnt. Die Nummer 21 der Gäste erzielt kein einziges Feldtor. Unser Kreisläufer war ein Monsterblocker. Aber eben nach vorn… die nächste Doppelchance in der 17.Minute… Nun Luis. Unnachahmlich mit zwei Buden am Stück. 7:7. Patrick justiert bei seinen Würfen immer noch… Anmerkung von mir: Die gut agierenden Schiedsrichter Staszak und Störr staunten doch, dass ein Patrick Michel jetzt hier spiele. Liebe Männer, der fühlt sich SAUWOHL in diesen familiären Verhältnissen in Bernstadt. Das ist mit Geld nicht zu bezahlen. Hat er nach dem Spiel auch in seiner Familie bekannt gegeben. Ein echter Gewinn fürs Team. Luis dreht auf, auch Böhm findet den Abschluss zur erneuten Führung. 9:8. Der überragende Steve Höhne dann mal (er wird es mir verzeihen) als Beispiel, warum man hier mit leeren Händen von der Platte ging. Wieder jagt er den Ball ab. Erstklassig. Blick nach vorn und ein „Grottenpass“… Dazu 2 Minuten für Erwin, der heute wenig zum Zuge kam. Weil er zu wenig eingesetzt wurde. Das zehrt an den Nerven. Und Radebeul als Passmaschine. Und wieder raus, wo ein Albrecht Lange traumwandlerisch sicher wirklich JEDEN Ball einnetzt. Das ist heute der Unterschied. Norman hält, Luis trifft. 10:12. Endlich auch Patrick. Anschluss. Mit nur zwei Toren Rückstand geht es in die Kabine. Es wird alles sachlich besprochen in der Kabine. Abwehr steht, nach vorn die einfachen Tore machen. Es ist noch alles drin… und wieder raus. Auch die Gäste sind vorzeitig auf der Platte und über drei Minuten muss man noch auf den Anpfiff warten. Luis kann nicht nur Tore. Seine Pässe zu Hannes Schneider sind eine Augenweide. Und der junge Kreisläufer vollendet eiskalt. Bis zum 14:16 sind wir dran. Dann brechen uns zwei 2 Minuten Strafen doch anscheinend das Genick. Bis auf 5 Tore können sich die Gäste absetzen. So ruhig, so clever. 16:21. Es sind ja noch 20 Minuten zu spielen. Pfosten Curd. Böhm vergibt mehrfach, ebenso Hannes Schneider. So ein Mist. Luis will das nicht akzeptieren. Und dreht mit Georg und den anderen auf. Sie reißen, sie beißen, sie spielen…sich bis auf zwei Tore wieder ran. 20:22. Noch eine Viertelstunde. Die Zuschauer klatschen begeistert Beifall. Aus einem 20:24 wird es in den nächsten Minuten immer knapper. Mehrfach sind die Erdachsen bis auf ein Tor ran. 26:27 durch Luis, 28:29 durch Hannes oder die Wumme ins Eck durch Patrick Michel zum 30:31. Es reicht zum Schluss nicht, da die Gäste auch in dieser Atmosphäre ihr Ding ruhig durchziehen und am Ende als Sieger vom Platz gehen. Die Zuschauer erkennen die Leistung beider Teams an und klatschen langanhaltend. Das meist gehörte Wort danach ist „Schade“. Darauf kann man aufbauen. In den vier (oder fünf, da keiner aussagekräftig ist, ob und wann man noch in Riesa antreten soll) letzten Partien gilt es vor allem, die durchaus tollen Leistungen in Effizienz umzumünzen. Macht es Männer! Und Danke für die Leistung auf der Platte! Euer Alex wir.zusammenOHCfamilie. 08.03.2025

Der OHC Bernstadt mit: Sebastian Thomas, Norman Jacobi, Falko Böhmer(4), Stefan Deutschländer, Steve Höhne, Patrick Michel(4), Tom Ronneberger(2), Erwin Möse, Hannes Höhne, Georg Katzer(7), Laurens Marschke, Luis Kahle(9), Curd Mautsch(1), Hannes Schneider(3)

Team: Jens Heinze, Johann Brendler