Verbandsliga Männer

ESV Dresden – OHC Bernstadt 36:26 (18:10)

Normalerweise mache ich mir so drei, vier A5 Seiten Notizen für meinen Bericht. Dieses Mal waren es sechs und dennoch bin ich so ein wenig „informationslos“. Oder wie Tony nach Spielschluss sagte: “Schreib einfach die Torschützen auf und dazu den Satz: Scheiße gespielt.“ Ne… hier kommt er.

Der OHC kassiert im Lokschuppen eine deftige Niederlage bei einem Gegner, wo Tabellenplatz und gezeigte Leistung aber sowas von auseinandergehen. Es war das letzte Hinrundenspiel und über weite Strecken zeigten die Hauptstädter eine grandiose Handballvorstellung. Der Sieg war verdient. Mehr noch. Es war ein regelrechter Klassenunterschied zu sehen und gefühlt spielten wir gegen die beste Truppe der Liga. Wie also können die mit einem Punkt noch hinter uns stehen? Heiko Hoffmann, seit vielen Jahren Mannschaftsverantwortlicher der „Eisenbahner“ gab mir vor Spielbeginn ein paar Erklärungen. Die letzten drei Spiele habe man aber klar gewonnen. Wir waren also gewarnt. Torsten Katzer analysierte in der Kabine beeindruckend die Angriffsmechanismen der Gastgeber. Zeigte genau auf, welche Varianten der ESV spielen werde. Tja… Theorie und Praxis. Der ESV spielte „der Zug hat keine Bremsen“ und überrollte mit unglaublich vielseitigen Angriffsvariationen die Erdachsen. Trotz nur einmaligen Trainings pro Woche (laut H.H.) wirkten die Spielzüge abgestimmt, einstudiert und „barrierefrei vollendet“. Vor allem die perfekt getimten Anspiele auf Kreismitte konnten wir kaum unterbinden. Wir bekamen kaum was zustande. Es ist hoffentlich nicht unfair, dass den einen oder anderen anspreche. Willi war sinnbildlich für das Spiel. Unser Kapitän, sonst Antreiber und Vollender in Person…6 Aktionen vor dem Tor. Fünfmal gescheitert. Dazu noch mit Verletzung zur Pause raus. Ein sehr gebrauchter Nachmittag. Auch bei Georg. Trotz 7 Treffer (bei vier 7m sehr sicher). Der Kopf war schon früh unten und die Wurfausbeute eigentlich miserabel. Und das trifft, mit Ausnahme von Falko, der bei 8 Würfen sechs verwandeln konnte AUF ALLE ZU. Dabei war ja „Potential“ vorhanden. Auch ohne die fehlenden Norman und Luis. Mit „Baulöwe Alex“ und den erstmals nach langer Krankheit in der Saison auflaufenden Phil (willkommen zurück im Team) hatte man ja zwei Latten im Kader. Die muss man dann aber auch so einsetzen, dass man „die holt“. Da fehlte mir der Kommandant. Da fehlten mir klare Ansagen für die Spielzüge. Natürlich gab es schöne Aktionen. Das Anspiel von Böhm auf Steve, welche vollendet. Die Hammerwürfe von Phil oder Ali. Auch beim 8:6 von Tony sieht das sehr gefällig aus. Die Diskrepanz aber wird während der Spielzeit, vor allem ab der 15.Minute, immer größer. Und die Würfe verfehlen nun auf Dauer ihr Ziel. Vom Tor von Willi (10:8) geht es auf 16:8. Dem ESV gelingt alles, der OHC nichts. Egal, wer für die Farben auf der Platte stand. Faktisch mit dem Pausenpfiff kommt es noch zu einer viel diskutierten Szene. Ali soll (O-Ton Heiko H. in der Pause zu mir: „Das war mehr Kopf als Hand“) dem Gegner beim direkten Freiwurf ins Gesicht geworfen haben. Und bekam glatt rot. Eine von vielen sehr strittigen Auslegungen. Auf andere Seite, wie kurz vor Schluss, als Basti den Ball ins Gesicht bekam und der Gegner eben dann nicht „rot“ sieht…, das hatte so sein eigenes „Geschmäckle“. Das kratze zusätzlich am Nervenkostüm. Und der ESV bekam „erst“ in den letzten 10 Minuten insgesamt vier Zeitstrafen. Da war die Partie bereits gelaufen. Das sind aber, mit aller Deutlichkeit, nicht die Hauptverursacher der Niederlage gewesen. Wir traten zu unstrukturiert auf und vergaben reihenweise, teils hochkarätige Chancen. Und wenn ich Basti, trotz der vielen Gegentreffer, zumindest eine „Normalform“ attestieren möchte, dann besagt das viel über das „Scheiße gespielt“. Abwischen. Nächsten Sonnabend geht die Rückrunde los. In Pirna auf dem Sonnenstein. Das letzte Meisterschaftsspiel in diesem Kalenderjahr. Nochmals 60 Minuten konzentrieren.

wir.zusammen.OHCfamilie. Euer Alex


Der OHC spielte mit:
Gustav Bundtke, Sebastian Thomas, Falko Böhmer(6), Stefan Deutschländer(1), Willi Bräuer(1), Steve Höhne(1), Phil Levin Schwabe(3), Tony Ulbrich(2), Danny Ulbrich(2), Alexander Paul(1), Hannes Höhne, Georg Katzer(7), Curd Mautsch, Hannes Schneider(2)
Team: Jens Heinze, Torsten Katzer, Jessica Sommerfeld